Ob ein Baby männlich oder weiblich ist, hängt von der DNA ab und passiert zufällig. Da muss es schon ein ganz schön großer Zufall sein, dass es in einem polnischen Dorf seit über neun Jahren nur noch weiblichen Zuwachs gibt. Ist das realistisch?

Die Jugendfeuerwehr in dem polnischen Dorf Mistitz (pol. Miejsce Odrzańskie) besteht mittlerweile nur noch aus Mädchen – der männliche Nachwuchs fehlt. Kein Problem, findet auch die neunjährige Jennifer Wieczorek: „Es ist doch schön und ohne Jungs ist es noch besser“. Diese würden sowieso zu lange brauchen, bis sie Anweisungen umsetzten.
Und anscheinend brauchen sie auch lange, um mal wieder geboren zu werden; seit mehr als neun Jahren sind alle Babys in dem 300-Seelen-Dorf weiblich. Der jüngste männliche Nachwuchs ist 12 Jahre alt.
Mittlerweile sind die Männer in Mistitz zur Minderheit geworden. Ein Blick auf die Zahlen verrät, dass die ungewöhnliche Geburtenstatistik jedoch eine Ausnahme ist, denn 2017 wurden 207.000 männliche und 196.000 weibliche Babys in Polen geboren. Wobei „ungewöhnlich“ hier das falsche Wort ist. Denn 12 Mädchen hintereinander sind keinesfalls eine Ausnahme. So gibt es schätzungsweise knapp 200.000 weitere Städte auf der Welt, in denen so viele Mädchen hintereinander geboren wurden. In Mistiz fällt es nur auf, da die Bevölkerung so klein ist.
In dem konservativen Dorf scheint das jedoch ein Problem zu sein. So hat der Bürgermeister versprochen, dass es eine Überraschung für die Eltern gebe, die den nächsten Jungen zur Welt bringen.
Quellen:
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